Bürgerschaft gibt Leitlinien für die Entwicklung von H7 vor

Die Bürger*innen Bubenreuths konnten sich gleich zwei Mal in die Planungen zum angedachten Bürgerzentrum in der Hauptstraße 7 einbringen - einmal im Rahmen einer umfassenden Bürgerbefragung und zusätzlich konnten Interessierte dann auch noch die im Rathaus ausgestellten Planerideen zu H7 bewerten.

Die Bürger*innen Bubenreuths konnten sich gleich zwei Mal in die Planungen zum angedachten Bürgerzentrum in der Hauptstraße 7 einbringen. Zum einen wurden ab dem 15. Oktober 2020 im Rahmen einer umfassenden Bürgerbefragung alle Bubenreuther Haushalte zu ihren konkreten Nutzungswünschen für das Zentrum befragt. Ab dem 26. Oktober 2020 konnten interessierte Bürgerinnen und Bürger dann auch noch - parallel zum ebenfalls mit der Bewertung beauftragten Fachgremium - die im Rathaus ausgestellten Planerideen zu H7 bewerten. Jetzt liegen in beiden Fällen sowohl alle Detailergebnisse als auch die komprimierten Ergebniszusammenfassungen vor – und die zeigen klare Leitlinien für die Entwicklung des sozio-kulturellen Zentrums Bubenreuth in der Hauptstraße 7 auf!

 

 

Zentrale Erkenntnisse der Bürgerbefragung zum geplanten sozio-kulturellen Zentrum Bubenreuth, Hauptstraße 7 

Zwischen dem 15. und dem 31. Oktober 2020 hatten Bubenreuths Bürger*innen die Möglichkeit, sich zum geplanten sozio-kulturellen Zentrum Bubenreuth in der Hauptstraße 7 im Rahmen einer wissenschaftlich betreuten Bürgerbefragung zu äußern. Jetzt liegt der Endbericht des BASIS-Instituts für soziale Planung, Beratung und Gestaltung vor. Hier die wichtigsten Ergebnisse im Überblick.

 

Teilnahme und Aussagekraft 

Von den angeschriebenen 2.300 Haushalten Bubenreuths haben 596 an der Befragung teilgenommen. Die Rücklauf- bzw. Teilnahmequote betrug also 26 % - ein zumindest „leicht überdurchschnittlicher“ Wert, wie es im Endbericht heißt. Zudem wird im Bericht festgehalten, dass die Befragung ein solides Abbild der tatsächlichen demographischen Strukturen Bubenreuths wiedergibt.

 

Interesse der Bürgerschaft und Informationsgrad 

Die Auswertung der Fragebögen zeigt vor allem eines: Das Interesse an den Planungen zu H7 ist stark ausgeprägt. 56 % stufen es als „sehr hoch“ oder „eher hoch“ ein; weitere 34 % sind zumindest teilweise interessiert. Zugleich lässt sich festhalten, dass sich die Bürger*innen Bubenreuths zu 88 % „sehr gut“, „eher gut“ oder zumindest „mittel“ über das Projekt H7 informiert fühlen.

 

Beteiligung der Bürgerschaft 

Auch der bisherige Beteiligungsprozess wird überwiegend positiv gesehen: Fast die Hälfte der Befragten fühlt sich „sehr gut“ oder „eher gut“ (48 %) beteiligt. Weitere 36 % fühlen sich zumindest „teilweise gut“ eingebunden. Vor allem die im aktuellen Fall gewählte Beteiligungsform des Fragebogens kommt an: 84 % finden den Fragebogen „gut“. Aber auch digitale Beteiligungsformate findet starken Zuspruch: 69 % stufen Online-Werkzeuge für die Beteiligung als „gut“ ein. 

 

Bürgerschaft will vor allem bei der künftigen Nutzung eingebunden werden 

Inhaltlich ist es den Bürger*innen besonders wichtig, insbesondere in die künftige Nutzung des Projekts H7 eingebunden zu werden: Von den an einer weiteren Beteiligung interessierten Personen möchten sich immerhin 85 % zu dieser Thematik einbringen. (Zum Vergleich: beim – aus Sicht der Bürger*innen - zweitwichtigsten Thema Gestaltung/Ausstattung von H7 wollen sich 43 % einbringen.) Dass die Frage nach der künftigen Nutzung von H7 im Fokus des Fragebogens stand, entsprach also dem Wunsch der Bürger*innen!

 

Nutzungswunsch-Schwerpunkte im Detail 

Zusammenfassend lässt sich vor allem festhalten, dass den Bürger*innen die Multifunktionalität und Flexibilität von H7 wichtig ist – und unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten von Anfang an bei der Projektumsetzung berücksichtigt werden sollten. Bei den Detailfragen zu den Nutzungswünschen der Bürger*innen ergaben sich im Rahmen der Befragung vor allem folgende Erkenntnisse: Bei der Hauptfunktion als „Bürgertreff“ rangiert die Detailfunktion als Veranstaltungsort für Kulturveranstaltungen an Position eins. 84 % der Wertungen entfallen bei diesem Punkt auf „sehr wichtig“ und „eher wichtig“. Position zwei belegt mit 79 % die Detailfunktion als Ort für Bildungsangebote, Position drei mit 63 % die Detailfunktion als Ort für Ausstellungen.

 

Bei der Hauptfunktion „Museum“ ist den Befragten die Detailfunktion als Ort für eine Ausstellung zur historischen Situation im Bereich Musik am wichtigsten: 67 % stufen dies als „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“ ein. An zweiter Stelle liegt die Detailfunktion als Ort einer Ausstellung zur historischen Situation im Bereich Integration mit 59 %. Position drei belegt mit 57 % die Detailfunktion als Ort für eine Ausstellung zur heutigen Situation im Bereich Musik.

 

Bei der dritten Hauptfunktion als „Bücherei“ rangiert die Detailfunktion eines öffentlichen Lesecafés an Position eins. 60 % halten das für „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“. Die Detailfunktion einer Leseecke erreicht mit 71 % sogar einen noch höheren Zustimmungswert, darf aber wohl als weitere Ausprägung einer öffentlichen Verweil- und Lesemöglichkeit interpretiert werden. Die davon klar abtrennbare Detailfunktion eines Gruppenarbeits- bzw. Lernraumes belegt mit 48 % Position zwei, die Detailfunktion einer Computerecke mit 36 % den dritten Platz.

 

Ebenfalls eine sehr hohe Bedeutung hat für die Bubenreuther der Außenbereich des Zentrums. Zuvorderst in der Detailfunktion als Veranstaltungsbereich. 78 % bewerten diese Detailfunktion als „sehr wichtig“ oder „wichtig“. Position zwei belegt die Detailfunktion als öffentlicher Aufenthaltsbereich mit dauerhaften Sitzgelegenheiten (77 %). Position drei besetzt die Detailfunktion als Spielplatz bzw. Spielfläche für Kinder. 69 % bewerten diese Detailfunktion als „sehr wichtig“ oder „wichtig“.

 

Zentrale Basisforderungen 

Grundsätzlich liegt den Bubenreuthern bei der Umsetzung von H7 zudem vor allem am Herzen, dass die Gemeinde eine möglichst hohe Förderquote erreicht und so gemeindeeigene Geldmittel schont. Fast zwei Drittel (60 %) der teilnehmenden Bürger*innen stimmen dieser Forderung „voll und ganz zu“. Weitere 30 % stimmen „eher“ oder zumindest „teilweise“ zu. Dabei ist den Bürger*innen aber auch zu 90 % wichtig („stimme voll und ganz zu“/ „stimme eher zu“), dass das Bürgerzentrum so umzusetzen ist, dass auf Dauer eine flexible und vielfältige Nutzung möglich ist. Als ähnlich wichtig wird von den Bürger*innen außerdem die Barrierefreiheit von H7 (90 %) sowie die gute und sichere Erreichbarkeit (88 %) des Bürgerzentrums eingestuft. Die Wünsche der Bürgerschaft an die politisch Verantwortlichen sind in all diesen Punkten also sehr deutlich.

 

 

Ergebniszusammenfassung: Ralf Bolay, Diplom-Wirtschaftsgeograph, Häusler & Bolay

 

 

 

 

 

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