Nahwärme aus erneuerbaren Energien für Bubenreuth geplant

Nahwärme aus erneuerbaren Energien für Bubenreuth geplant

 

Bubenreuth soll ein Nahwärmenetz bekommen, das aus erneuerbaren Energien gespeist wird. Die ersten Ideen für dieses Großprojekt wurden in der Bürgerversammlung am 4. November 2024, zu der Bürgermeister Norbert Stumpf eingeladen hatte, vorgestellt. Mit der Planung, Projektierung sowie der Realisierung wurde das Unternehmen GP JOULE Wärme GmbH & Co KG beauftragt, das seinen Sitz im bayerischen Buttenwiesen hat.

 

GP JOULE hat seit über 10 Jahren Erfahrung in der Umsetzung von Wärmenetzen und wurde schon vielfach für seine Innovationen ausgezeichnet. Eine davon war der Umweltpreis KUMAS im Jahr 2023 für die Großwärmepumpe in Mertingen, als Deutschlands erstes Nahwärmenetz mit Einspeisung von grünem Strom in eine Großwärmepumpe.

 

So funktioniert ein Wärmenetz

 

Die bauliche Erschließung einer Gemeinde mit einem Wärmenetz erfolgt in Teilabschnitten und umfasst mehrere Jahre. Parallel zur Errichtung einer Wärmeerzeugungs-Anlage wird dazu ein Rohrleitungsnetz, in dem das etwa 70 °C warme Wasser transportiert wird, in der Straße verlegt. Die Wärme kann dabei grundsätzlich mit verschiedenen Technologien aus erneuerbaren Energien erzeugt werden, beispielsweise durch eine Groß-Wärmepumpe, die idealerweise sogar mit Strom aus einer örtlichen Photovoltaik- oder Windenergie-Anlage versorgt wird. In jedem Fall wird an einer entsprechenden lokalen Heizzentrale nicht nur Wärme erzeugt und in das Wärmenetz geleitet, sondern auch die nicht benötigte Wärme als warmes Wasser in Pufferspeichern zwischengespeichert. Dieses Prinzip ermöglicht es, die Wärmeerzeugung von der Wärmenutzung zeitlich zu entkoppeln und flexibel verfügbar zu machen. So kann sichergestellt werden, dass ein Wärmenetz Bedarfsschwankungen ausgleichen kann und zu jeder Zeit kurzfristig ausreichend Wärme zur Verfügung steht. Zusätzlich sichert in jeder Wärmeerzeugungsanlage ein Spitzenlastkessel die Versorgung bei Verbrauchsspitzen (vor allem in der Winterzeit) und dient als Reserve.

 

Großwärmepumpe

Foto: Großwärmepumpe mit Pufferspeichern und PV-Freiflächenanlage. Credit: GP JOULE

 

Eine eigene kompakte Übergabestation fungiert für die Anschlussnehmer als Wärmetauscher und übergibt die Wärme des Wärmenetzes an den eigenen Heizkreislauf im Haus. Dabei können bestehende Heizkörper unverändert weiter genutzt werden und müssen nicht ausgetauscht werden. Während der gesamten Vertragslaufzeit wird diese Übergabestation von der Betreibergesellschaft kostenlos gewartet, repariert oder ausgetauscht.

 

Um das lokale Wärmenetz zu betreiben, wurde die Renergiewerke Bubenreuth GmbH als eigenständige Wärmenetzgesellschaft gegründet, an der sich die Gemeinde ebenfalls beteiligen kann. So hat Bubenreuth nun die Möglichkeit, sich durch nachhaltig und vor Ort erzeugte Wärme zu versorgen. Gleichzeitig hat Bubenreuth damit die Chance, sich unabhängig von der stetig steigenden CO2-Bepreisung für fossile Brennstoffe zu machen.

 

Um ein Wärmenetz erfolgreich umzusetzen, ist eine ausreichend hohe Wärmeabnahme sowohl aus technischen als auch aus wirtschaftlichen Gründen notwendig. Das Wärmenetz wird nur in Straßen verlegt werden können, in denen genügend Haushalte Wärme beziehen werden. Haushalte, die zu diesem Zeitpunkt noch keinen Bedarf an einer neuen Heizung haben, sich aber dennoch einen zukünftigen Anschluss an das Wärmenetz sichern möchten, haben zwei Möglichkeiten: Mit einem Teilanschluss ohne sofortige Wärmeabnahme wird die Wärmenetzleitung ca. 1,5 Meter auf das eigene Grundstück gelegt und dort verschlossen. Mit einem Netzanschluss ohne sofortige Wärmeabnahme wird die Wärmenetzleitung bis ins Haus gelegt. So kann dann kurzfristig – wenn die alte Heizung kaputt geht – die Wärmelieferung starten. Mit einem Vollanschluss können die Haushalte direkt an die Wärmeversorgung angeschlossen werden.

 

Ein Wärmenetz entsteht.

Foto: Ein Wärmenetz entsteht: Fernwärmeleitung in Straßengraben versorgt Abnehmer schon bald mit Wärme frei Haus. Credit: GP JOULE

 

Die Preisgestaltung im Bereich Fernwärme ist gesetzlich reguliert, um Fairness und Transparenz für die Kundinnen und Kunden sicherzustellen. Eine Anpassung der Preise ist nur im Rahmen der Preisänderungsformel, die mittels der jeweiligen Indizes die Wärme-Erzeugungsstruktur in einem Wärmenetz abbildet, möglich. Alle Indexwerte werden vom Statistischen Bundesamt zur Verfügung gestellt und veröffentlicht. Dadurch ist sichergestellt, dass willkürliche Preiserhöhungen ausgeschlossen werden.

 

Fragen und Antworten für Sie zusammengestellt

Täglich erreichen uns eine Vielzahl von Fragen. Wir haben uns die Mühe gemacht, die meistgestellten Fragen zu beantworten und zugänglich gemacht. So können Sie sich nun in aller Ruhe mit dem Thema Wärmenetz eingehend beschäftigen:

 

https://www.gp-joule.com/de/waermenetz-faq/

 

QR Fragen und Antworten

 

 

Sicherheit – Verlässlichkeit – Stabilität – Regionalität

 

Mit der Entscheidung für das regionale Nahwärmenetz aus Erneuerbaren Energien machen Sie einen Schritt in die richtige Richtung. Sie stellen Ihre Heizung auf Erneuerbare Energien um, machen sich dadurch unabhängig von internationalen energiepolitischen Krisen und können schon bald alle Vorteile von Nahwärmenetzen für sich nutzen:

 

  • Sehr gute Ökobilanz: Wir schonen Ressourcen und Umwelt gleichermaßen
  • Versorgungssicherheit
  • Risiko-Minimierung: Es finden keine Verbrennungsvorgänge mehr in den Gebäuden statt
  • Dauerhaft bezahlbar durch stabile Preise (im Vergleich zu volatilen Öl- und Gaspreisen)
  • Komplette Kosten-Einsparung für Wartung, Reparatur, Kaminkehrer, Rücklagen
  • Langfristige Einsparungen durch eingesparte CO2-Steuer
  • Erfüllung der gesetzlichen Auflagen – mindestens 65% Erneuerbare Energien bei neuen Heizungen
  • Regional, lokale Energien
  • Auf dem aktuellen Stand der Technik – wird immer wieder erneuert
  • Ihr Beitrag zum Klimaschutz – zum Erhalt unserer Lebensgrundlage bzw. der unserer Kinder

 

So geht es weiter 

 

Um eine möglichst realistische Planung zu ermöglichen, wird GP JOULE im Laufe der Planungen eine Interessensabfrage durchführen, um zu ermitteln, ob und wo grundsätzlich Bedarf an einem Wärmenetzanschluss besteht. Diese Erkenntnisse sind wichtig für die Reihenfolge der Erschließung der Bauabschnitte sowie die weitere konkrete Planung des Gesamtprojektes. Deshalb sind die Rückmeldungen für den weiteren Verlauf des Wärmenetz-Projektes entscheidend. Auf dieser Basis werden die Konzept-Planungen für Bubenreuth in Zusammenarbeit mit der Gemeinde fortgeführt und das passende Wärmeerzeugungskonzept definiert. Ebenso werden die individuellen Preise für das Bubenreuther Wärmenetz für einen Hausanschluss, sowie Arbeits- und Grundpreis bei Wärmebezug ermittelt. Nur bei ausreichendem Interesse an dem Wärmenetz in Bubenreuth kann das Projekt realisiert werden.

 

Sobald es konkrete Informationen zur Planung des Wärmenetzes gibt, werden wir Sie wieder informieren. Ich freuen uns auf eine gemeinsame Zukunft des Heizens in Bubenreuth.

 

Die Renergiewerke Bubenreuth

 

 

 

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